GRÜNFINDER: Kinder erleben, entdecken und erforschen die Natur vor Ort
GRÜNFINDER ist ein auf Naturpädagogik basierendes Konzept für den Sozialraum, um die Persönlichkeitsentwicklung und das Selbstwertgefühl von Kindern zu unterstützen. Wir sind überwiegend an Schulen und in Sozialräumen aktiv, die von sozialen Problemlagen geprägt sind.
1.) Chancengleichheit für alle Kinder - für eine gesunde Entwicklung.
Die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller hat zum Ziel, benachteiligten Kindern Chancen auf ein gutes Leben zu eröffnen, unabhängig von Herkunft, Kultur, Sprache oder Religion. Auf der Grundlage der Erfahrung der Stiftung, in Zusammenarbeit mit Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern aus der Praxis und basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen wurde die Freizeitgestaltung von benachteiligten Kindern als Fokus festgelegt. Denn gerade in ärmeren Familien kommen Unternehmungen und Ausflüge in die Natur häufig zu kurz. Aber eine gesunde Freizeitgestaltung muss genau so gelernt werden wie Deutsch und Mathematik. Ohne solche Möglichkeiten fehlen den Kindern wichtige Erfahrungen und Anregungen.
2.) Erlebnisse und Erfahrungen in der Natur stärken die Kinder.
Für das Projekt arbeitet die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller mit erfahrenen Naturpädagoginnen zusammen und selbst ausgebildete freiwillig engagierte Gruppenleitungen zusammen. Die pädagogische Grundhaltung beinhaltet die Ziele und Inhalte einer Pädagogik im Naturraum sowie die Ziele und Inhalte eines sozialraumorientierten Vorgehens. Die Grünfinder sind in den Alltag der Kinder eingebunden und sichern somit auch ein nachhaltiges Erleben und Lernen. Die Kinder lernen das eigene Lebensumfeld aus neuen Perspektiven kennen und können die Aktivitäten später auch wiederholen.
Grünfinder sind in der Regel eine Gruppe von 12 Kindern. Zu Beginn begrüßen sich die Kinder mit einem Lied und erhalten eine Einführung in das geplante Thema. Das kann eine Rallye im nahegelegenen Wald oder Park sein oder sie erforschen Bäume und Pflanzen und produzieren daraus beispielsweise Kastanienseife oder Musikinstrumente.
Wenn es thematisch passt, wird die Gruppe auch von einem Imker, einer Försterin oder einem Schreiner begleitet.
Alle Kinder sind mit einer Forscherausrüstung ausgestattet. Dazu gehören ein gepackter Rucksack mit Sitzmatte, Becherlupe, Bestimmungshilfen, Sammeltaschen, ein Maßband und ein Naturtagebuch. Hier halten die Kinder ihre Erlebnisse fest. Beide Schulen stellen den Grünfindern Räumlichkeiten beispielsweise zum Werken und Kochen zur Verfügung. Die Aktivitäten an sich finden jedoch bei jedem Wetter in der freien Natur statt.
3.) Projektinformation
Die Grünfinder wenden sich an Grund- und Gesamtschulen der Region Ulm, Neu-Ulm und Donau-Iller, insbesondere in Gebieten, in denen viele benachteiligte Kinder leben. Die Aktivitäten finden im direkten Umfeld der eigenen Schule statt. Das Projekt ist für ein Schuljahr angelegt, wobei der Zeitraum verlängert werden kann. Zum Auftakt eines Projekts werden die Eltern der Kinder informiert. Auch mit Blick darauf, dass dadurch die Erfahrungen und Erlebnisse aus den Grünfinderprojekten in der eigenen Familie wiederholt werden können. Als Abschluss präsentieren die Grünfinder in einer kleinen Ausstellung ihre Materialien und Produkte aus der Grünfinder-Zeit.
Die Kosten für ein halbes Schuljahr belaufen sich auf ungefähr 5.000 Euro. Davon soll die Hälfte durch Schulträger, Kommune, soziale Einrichtungen oder lokale Unternehmen getragen werden. Die andere Hälfte übernimmt die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller mit ihren Unterstützern.
4.) Hier findet Grünfinder bereits statt.
Aktuell wird das Projekt an 13 Schulen durchgeführt
- Albecker-Tor-Schulzentrum Langenau
- Albrecht-Berblinger-Grundschule Ulm
- Eduard-Mörike-Grundschule Blaustein
- Erich-Kästner-Grundschule Neu-Ulm-Ludwigsfeld
- Grundschule Dietenheim
- Grundschule Stadtmitte Neu-Ulm
- Multscher-Schule Ulm-Eselsberg
- Martin-Schaffner-Grundschule Ulm
- Längenfeldschule Ehingen
- SBBZ Wilhelm-Busch-Schule Ulm-Wiblingen
- Spitalhof Grundschule Ulm
- Ruppert-Egenberger-Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum Pfuhl
- Wilhem-Busch-Schule, Sonderpädagogisches Förderzentrum Illertissen
Die Gruppen treffen sich wöchentlich und bestehen aus zwölf Kindern, einer GRÜNFINDER-Gruppenleitung und einer pädagogischen Kraft.
»Bewegung in der Natur, frische Luft, Schärfung der Sinne und Naturbeobachtungen an Pflanzen und Tieren sind Bereiche, die für viele Kinder heutzutage leider nicht mehr selbstverständlich zum Leben dazugehören.« Tanja Glöggler, die Rektorin der Eduard-Mörike-Schule in Blaustein, ist begeistert.
5.) Ein Blick in die Zukunft
Die Kinderstiftung Ulm/Donau-Iller arbeitet daran, die Grünfinder-Gruppen mittelfristig an allen Grund- und Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit dem Förderschwerpunkt Lernen zu ermöglichen und weiter zu wachsen. Die GRÜNFINDER-Schulen sind auf den Alb-Donau-Kreis, den Landkreis Neu-Ulm und Ulm verteilt. Dazu benötigt die Kinderstiftung ein jährliches Budget von 300.000 Euro. Die eigenen Mittel sowie die bisherigen Fördermittel decken diesen Bedarf nicht ab. Weitere Unterstützerinnen und Unterstützer sind herzlich willkommen.
Das Projekt-Grünfinder wird durch die Naturpädagoginnen Gertrud Heiserer und Antje Liskien-Diener unterstützt. Diese haben maßgeblich zur konzeptionellen Entwicklung beigetragen. Gertrud Heiserer und Antje Liskien-Diener sind auf Honorarbasis für die praktische Umsetzung der GRÜN-FINDER-Gruppen, als auch bei der GRÜNFINDER-Schulung für Gruppenleitungen beauftragt.